Endlich komm ich dazu das geniale Wochenende im Val di Zoldo zu posten:
Von 6.-8. Juni waren Andi, Mike und ich im Val die Zoldo beim Dolomiti Extreme unterwegs. Aus diesem Tal kommen die Eismacher. Bereits vor dem 1. Weltkrieg sind viele Bewohner ausgezogen, um in Österreich, Deutschland oder anderswo auf der Welt das köstliche Gelati herzustellen und zu verkaufen.
Aber am Pfingstwochenende drehte sich alles ums Trailrunning. Die 53 km lange mit 3.600 pos. und 3.500 neg. Höhenmetern gespickte Strecke nahmen über 500 Starter aus 36 Nationen in Angriff.
Ich fand gleich einen guten Rhythmus und flüssig ging es die ersten Forststraßen und Wanderwege hoch zum Passo Duran (1600 hm) und auf steinigen Trails zum Biavacco Grisetti (2050 hm). Hier verlor ich den Anschluß zum Führenden, konnte aber meinen 2. Platz absichern. Geile, steile Trails bergab, oft auf langen Schneefeldern, Schluchten mit Seilen abgesichert.
Der Führende war immer in meinem Blickfeld, aber eben ein paar 100 m voraus. Zur Halbzeit des Rennens konnte ich zulegen und war auch wieder in Führung. Der Italiener Fulvio Dapit und ich wechselten uns beim Tempomachen ab. Es wurde immer heißer und anstrengender, aber die Trails abwechslungsreich, teils sehr schwierig, mit genialem Ausblick. Die Verpflegestationen versuchte ich schnell zu passieren.
Am letzten langen Anstieg auf den Monte Punta wieder in Führung, aber der Italiener dicht auf den Fersen. Es wurde immer steiler und steiler. Teils auf allen Vieren kämpfen wir den Berg hoch. Am Gipfel peitschen uns die Zuschauer voran, Fulvio geht rasch in den Downhill, aber bei mir ist die Luft draußen. Ich muss ihn ziehen lassen und bolze alleine die letzten 1.000 hm hinunter. Zum Glück war keiner dicht hinter mir, mein Pulver war verschossen.. Endlich unten im Dorf angekommen, noch einmal einen Hügel hinauf zur Kirche und ich laufe mit 2:00 min Rückstand auf den Sieger und einer Laufzeit von 6:00:28 h als Zweiter ein – Genial!
Der Veranstalter gratuliert mir herzlich und meint, ich hätte einen Tag gratis Eisessen gewonnen 😉 Aber ich habe noch viel mehr gewonnen. Neben den gewaltigen Eindrücken während des Rennens von Natur, Stimmung und Ausblick waren es vor allem die Momente nach dem Race die mich überwältigt haben. Es waren die Buben, die verlegen um ein Autogramm fragten, die Urlauber aus Niederösterreich, die so Stolz auf ihren Landsmann waren, die ehem. Eismacherin, die ein Bild von uns beiden im Geschäft der Kinder in Wien aufhängen will, der Sieger und die anderen Trailrunner die einem anerkennend auf die Schulter klopfen, der Hausherr unserer Pension, der happy war den 2. des Rennens bei sich einquartiert zu haben. Sie alle waren es, die diesen Tag so besonders für mich machten.
Das Val di Zoldo mit den Eismachern, die Im Sommer ausschwärmen, um überall auf der Welt Eis zu verkaufen und im Winter wieder zurückkommen, um Familie und Freunde zu treffen, hat einfach was Besonderes. Die Berge, die über 400 Jahre alten Häuser, die Ruhe. Ein Geheimtipp für alle die Entspannen wollen, abseits vom Massentourismus und sich mit ein wenig Wandern, netten Gesprächen und einem guten Glas Wein zufrieden geben.
Gratulation an Andi und Mike, die mit mir im Val di Zolda waren und beachtliche Leistungen trotz Magenschmerzen geliefert haben (Andi starker 9. | Mike super 23.) Danke an Mammut und Gloryfy für den Support!
Bis blad im Val di Zoldo! Wo man gesellig ist und zur Ruhe kommt!
mehr auf: https://www.facebook.com/Dolomiti.Extreme.Trail und http://www.dolomititrailrunning.com/
Bilder von: Sandro Lazzaris, Peter Wittenberger, Michael Spies